Immer noch möchte ich mich für meine Themenwahl der Lehrer-Schüler-Beziehung in meiner neuesten Fanfiction „The Crooked Kind“ erklären. (und die damit einhergehende Alterslücke von 17 Erdenjahren. o.o)
So richtig Rechtfertigung möchte ich es nicht nennen, denn alles was ich verfasse steht unter meiner Verantwortung und ihr als Leser habt keinerlei Obligation, irgendetwas von mir zu lesen.
ALLERDINGS möchte ich auch nicht in die cringey-fetish-fanfiction-Richtung geschoben werden, weil ich doch versuche, mich mit dem Thema auf eine erwachsene und vernünftige Art und Weise auseinanderzusetzen.
Bücher, die das Thema von vornherein mit pädagogischer Strenge und dem erhobenen Zeigefinger angehen, hinterlassen bei mir immer das penetrante Gefühl von Unwohlsein und beinahe einem schlechten Gewissen (wo es mich ja in meiner eigenen Vergangenheit sogar betroffen hat) und im anderen Extrem kann ich nur den Kopf schütteln über die ganzen Fanfictions von ca. 12- bis 16-jährigen „Betroffenen“, die ihre Fantasien in Schriftform ausleben.
NEIN, das will ich nicht!
Ich bin ein Mittelding.
Eine Geschichte soll gut lesbar sein, auch wenn sie Tabuthemen behandelt oder diese kritisiert!
Ich habe für mich selbst festgestellt, dass ich manche Tabuthemen gerne einfach ausprobiere. Seien das jetzt die Inzest-Gedanken von Hiro in meiner „Schattenfunken“-FF oder die Ghoul-Mensch-Romanze in „Starcrossed“ oder die Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung in „Young and Wild“ (etc.) … ich meine, ihr seht, dass ich gerne mal in solche Extreme ausschlage.
Zu jeder Story mache ich mir im Nachhinein Gedanken und lerne etwas daraus.
Die meisten bleiben thematische Eintagsfliegen. Ich plane auch nicht, das Thema Lehrer-Schüler-Romanze erneut in meine Werke zu integrieren. Eigentlich wollte ich nach „Der Tod schmeckt nach Rosen“ (das eindeutig Spuren meiner eigenen cringey-fetish-fanfiction-phase trägt) nie wieder etwas mit dem Thema zu tun haben.
(Die FF ist nur noch oben weil sie den romantischen Kontext nur zweitrangig behandelt und nicht darstellt, das Hauptpairing ist ja SeraphinaXHelen – uuund weil sie doch eine meiner beliebtesten FFs ist und ich sie gerne zu Vergleichszwecken noch in den Stats behalten will)
Also – EINMALIG.
Ich glaube auch nicht, dass ich jemals mit der Art und Weise, wie ich das Thema verarbeite oder darstelle, ZUFRIEDEN sein werde. Ich habe versucht, Ezras verwaschene Subjektive so gut wie möglich auszubalancieren mit jeder Menge äußeren Meinungen und Negativbeispielen etc., aber ich weiß, dass die Story anfangs so tut, als wäre sie nur eine cringey Fanfiction. IST SIE ABER NICHT.
Ob man mit dem Thema überhaupt „RICHTIG“ verantwortungsvoll und erwachsen umgehen kann, weiß ich nicht – aber ich habe mein Bestes versucht.
Eine lange Zeit habe ich mit mir gekämpft, ob ich das Thema noch einmal in einer Story verarbeiten soll, weil ich wusste, dass Leute höchstwahrscheinlich die Parallele zu meiner Vergangenheit darin sehen. Andererseits hatte ich auch das Problem mit mir selbst, weil ich nicht wollte, dass unterbewusst irgendwelche Anspielungen mit einfließen.
Ich bin DURCH mit dem Thema.
Ich habe ABGESCHLOSSEN damit.
Zur Erklärung: Ich war ein fünfzehnjähriges, naives, weltfremdes, kleines Mädchen, das Hals über Kopf verschossen in seine Lehrerin war. … DAS GANZE HAT NICHT GUT GEENDET. Ich habe Glück, dass ich das mit dem Schulwechsel aufs Gymnasium nach meinem Realschulabschluss hinter mir lassen konnte.
Und ich krieg jedes Mal einen absoluten Bauchschmerz, wenn ich Fanfictions lese, die das ganze zumindest mal POSITIV DARSTELLEN – aus Unwissenheit, weil sie nicht wissen, wie viel es einem kaputtmachen kann!
Vom Glorifizieren wollen wir hier mal gar nicht anfangen.
Ich finde auf FF.de in der Prosa-Section (Gott bewahre, dass ich mich in die Anime-FFs wage o.o) auch NUR solche Storys und es tut mir in der Seele weh, welche Kommentare teilweise dazu verfasst werden oder wie sich die Autoren auf ihren Profilen selbst beschreiben.
… Und andererseits … war das vermutlich die Herausforderung für mich.
Ich wollte sehen, wie ich das Thema jetzt noch auffassen kann. Wie ich es mit meiner jetzigen Perspektive ausarbeiten und darstellen kann. Wie gut ich den Unterschied zur Realität halten kann.
Letztlich wurde es ein kleiner neckischer Kampf mit mir selbst, welche Parallelen ich zu meiner Situation damals finden konnte, die ungewollt eingeflossen sind.
(Thrawns roter Sportwagen beispielsweise. Ich wusste, dass er ein Auto braucht, hab aber selbst keine Ahnung von Autos. Freund + Eltern von meinem Freund + Ich sind im Einkaufszentrum, wo grade eine Autoshow läuft, mit jeder Menge Neumodellen von Mazda. Und ich seh einfach nur ein Auto und denk mir – boah – ja, DAS MUSS THRAWN HABEN.
In dieser Halle waren ALLE Autos blutrot. Und die Farbe hat mir einfach gefallen, ich fand, es untermalte Thrawns Badass-Wirkung effektiv xD
… dass das Auto aber zieemlich ähnlich zu dem aussieht, was besagte Lehrerin damals hatte, ist mir erst nach MONATEN aufgefallen ^^“ und es war damals ein Mercedes, also ist es auch nicht komplett abgeschaut)
Sowas passiert also, ist aber auch nicht ... schlimm für mich, weil ich weiß, aus welcher Motivation es entsteht. Thrawn könnte JEDES coole Auto haben, ich bin nur zu unkreativ, ein weiteres zu finden.
Da ich sehr happy darüber bin, dass mein Crush damals nur eine einmalige Sache war und sich in den folgenden drei Jahren am Gymnasium nicht mehr wiederholt hat, fand ich es außerdem witzig, bestimmte Charakterzüge meiner Gymi-Lehrer auf die Story-Charaktere anzuwenden.
Das ist also GEWOLLT und nicht unterbewusst passiert.
Auch das ist KEINERLEI Ausdruck meiner Beziehungen zu diesen Lehrern, sondern einfach nur der Versuch, die Story-Figuren LEBENDIGER zu gestalten.
Beispiel: Thrawn mag Fotografie, wie mein Ex-Kunstlehrer (den ich gehasst habe xD) + Thrawn trinkt Tee im Unterricht, wie mein Ex-Englischlehrer (LIEBLINGSLEHRER af xD)
Und das heißt nicht, dass Thrawn IRGENDETWAS mit diesen beiden Leuten zu tun hat xD
Es gibt aber noch mehr Unterschiede:
Es ist mir EXTREM wichtig, meinen Lesern (vor allem meinen Eltern, sollte der rare Fall eintreten, dass sie auch was von mir lesen) klarzumachen, dass ICH NICHT GLEICHBEDEUTEND mit meinen Protagonisten bin!!!
Was glaubt ihr denn, wieso ich immer aus der Perspektive von KERLEN schreibe? Um möglichst viel Abstand zwischen sie und mich zu bringen! Das ist mir wichtig, weil ich mich immer wie ein self-insert-Fanfiction-Schreiber belächelt fühle, wenn ich jemand Fremdem davon erzähle. … Oder meinen Eltern -.-
Ich HASSE es quasi, über mich selbst zu schreiben. Es ist mir schlichtweg UNANGENEHM!
Daran liegt doch genau der Reiz – dass ich mich als Schriftsteller in komplett andere Charaktere hineinversetzen kann!!
Deshalb wechselt die Perspektive auch öfter mal und man lernt alle Charaktere aus der 1. Person kennen. Mit Thrawn hab ich glaube ich nicht mehr als den Hang zur Kunst und zum Naschen gemein xD
Auch wenn Ezra als Hauptcharakter teilweise Charakteristiken von mir aufweist (damit ich mich besser mit ihm identifizieren kann) – Beispiel: Abneigung Alkohol – hat er NICHTS mit mir als Mensch zu tun.
So viel ich auch von Reales einbaue, so viel erfinde ich mir auch und bastel es mir zusammen – wie sich Depression oder Suizidalität anfühlt zum Beispiel, wie man raucht, wie sich ein Job an der Kasse anfühlt, wie ein Gläubiger Religion sieht etc. xD das sind Sachen von denen ich KEINE AHNUNG hab!
So viel zum Unterschied „Realität und FF“ von mir persönlich.
Allgemein noch die Anmerkung: Natürlich gilt, dass man nichts aus der Story DAHEIM NACHMACHEN oder ins REALE LEBEN ÜBERTRAGEN sollte. Eine Geschichte, bzw. Fanfiction ist für mich auch ein Stück weit dazu gedacht, Szenarien zu erkunden, die in der Realität komplett unmöglich wären.
Neben der Lehrer-Schüler-Romanze hier beispielsweise zu nennen der Kasino-Arc. (UNMÖGLICH im echten Leben!) Und ich glaube hier ist es mir auch ganz gut gelungen, das Ganze auch so rüberkommen zu lassen. Die Story ist immer ein Stückchen überspitzt, ein bisschen ZU fantastisch – KANAN ist ein BLINDER Sportlehrer! KENOBI ist Teil einer zerschlagenen Sicherheitsfirma namens „JEDI “, Ezra geht auf eine HIGH SCHOOL anstelle eines Gymnasiums ...
… MHM, klaaar, red nur weiter ;D
Genau. Und genau deshalb gilt, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so rüberkommt: das meiste in dieser Story ist schlicht und ergreifend ILLEGAL. xD
Auch die Lehrer-Schüler-Romanze.
Es gibt das Insanity-Ending, liebe Leute xD das ist ein alternatives Ende, das nicht in Schriftform, aber in meinem Kopf existiert. Es hat den schlimmsten nur erdenklichen Ausgang der finalen Szene. Und da kommt Thrawn auch tatsächlich ins Gefängnis für das, was er in der Story macht. Und es ist nicht geplant, dass es da drin ein gutes Ende mit ihm nimmt ^^“
EIN TEIL DES GROßEN GANZEN
Wisst ihr, was mir beim Querlesen der meisten FFs mit dem Thema Lehrer-Schüler-Romanze aufgefallen ist?
Es ist das AUSSCHLIEßLICHE Thema der Geschichte. Es ist noch nicht mal richtige Geschichten – es sind nur 500-Wörter-und-1-Kapitel-lange Mini-Tagträume und PORNOS.
Wie bin ich damit umgegangen?
Für mich ist die Lehrer-Schüler-Romanze das AUFHÄNGERthema. Es ist das, was die meisten Leute VERMUTLICH dazu bewegt, überhaupt in die Story reinzulesen.
Und dann zwinge ich sie dazu, den Prolog und das erste Kapitel zu lesen, in denen THRAWN NOCH NICHT MAL VORKOMMT, um sie dann mit dem versprochenen pornographischen Inhalt zu locken UM DANN ZU HOFFEN, dass sie bemerken, dass es NICHT NUR darum geht und sie dennoch weiterlesen. XD
Das Thema zieht sich klar durch, aber die meiste Zeit hat Ezra einfach andere Probleme. Explizit mit dem Thema beschäftigt sich vielleicht … ein VIERTEL der Story, neben den Themen FAMILIE, IDENTITÄT, FREUNDSCHAFT …
Ob das Ganze sich mehr auf ein Thema hätte stützen sollen oder wie ich die dann im Vergleich zur Lehrer-Schüler-Romanze umgesetzt habe, müsst ihr letztendlich selbst entscheiden.
Der größte Punkt, den ich noch aus dem Weg haben möchte, für alle, die mich wegen der Themenwahl vielleicht verurteilen:
ICH GLORIFIZIERE DAS THEMA KEINESFALLS.
Ich stelle es nicht als positiv dar! Es ist nichts GUTES in der Story!
Zugegeben, es kommt in den ersten Kapiteln, in denen es behandelt wird, nicht so rüber, was aber ERZAS SUBJEKTIVE geschuldet ist!
Ich kann ihn nicht Herz über Kopf verknallt sein lassen in Thrawn und zwei Zeilen später sagen „Boah … ja aber illegal ist es schon …“
Der Junge ist eben ein bisschen langsam im Kopf!
Ich lasse ihm mehrere Szenen Zeit, die Situation einzuschätzen, Thrawns Pros und Kons kennenzulernen und dann irgendwann fällt ihm das alles auch auf den Kopf!
Und wie bereits angedeutet, NIEMAND sonst in der Story unterstützt ihn damit! Die können alle rational denken, keine Angst xD
Letztlich ist auch einer der großen Punkte im vorletzten Arc, dass Ezra den Unterschied zu spüren bekommt, wie er anfangs war und wie sehr er sich mittlerweile davon distanzieren möchte. Er merkt selbst, was an seiner Haltung falsch war und ist und wie er es anpassen sollte.
Damit das ganze aber natürlich für ein Teenager-Hirn wirkt, brauchte es seine Zeit, um das so darzustellen!
Okay, Achtung SPOILER, like HEAVY, HEAVY SPOILER
Hier, ich trenne euch den Punkt mal schnell ab xD ihr braucht ihn nicht zu lesen, ich habe gerade genug andere Argumente angeführt. Es geht weiterhin um den Punkt „Ich glorifiziere Lehrer-Schüler-Romanzen nicht“:
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Also – das ENDE meiner Story.
Es ist ein Happy End.
Und Ezra und Thrawn führen ihre Beziehung weiter, die sie sich im Laufe der Story aufgebaut haben.
Aber auch das soll Lehrer-Schüler-Romanzen nicht glorifizieren, auch wenn es vielleicht stark danach klingt.
Ich glaube, dass gesunde und stabile Beziehungen zwischen Leuten mit Altersunterschied funktionieren können. Ich hatte Klassenkameraden, bei denen das der Fall war, obwohl es streng genommen illegal war, weil das Mädel noch keine achtzehn war. Aber ihr Freund war dreißig. Und das war so irgendwie geduldet von den Eltern und sie auch keine verrückte, komische Person. Sie war sogar verdammt reif und rational, als sie uns davon erzählt hat.
Das war zwar immer noch … komisch und es ist definitiv eine AUSNAHMESITUATION für das Pärchen, aber es GIBT ES. Und es ist nichts per se GRAUENVOLLES.
„In Wahrheit wird viel mehr gelogen“ von Kerstin Gier ist hier auch ein schönes Beispiel. Wer’s kennt, weiß was ich meine xD
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Back to Topic:
Thrawns und Ezras Beziehung funktioniert NUR SO auf die Art und Weise mit den Maßnahmen, wie ich sie hier aufgestellt habe!
Also habe ich in meiner Fanfiction einfach alle Weichen so gestellt, dass diese komische Ausnahmesituation FUNKTIONIEREN kann, so wie ich sie gerne hätte.
Bestimmte spezielle Bedingungen mussten dafür erfüllt sein:
THRAWN MUSS INTELLIGENT SEIN.
Mensch – wenn Ezra schon so lebensmüde ist und solche Dummheiten macht, muss zumindest der andere Partner der Beziehung so intelligent sein und das ganze ausbalancieren.
(Thrawn muss viel ausbalancieren xD)
Hier will ich nicht zu viel spoilern – lest ihn einfach. Gesagt sei: er trifft genügend Vorsichtsmaßnahmen, damit ihm das Ganze nicht auf die Füße fällt. Oder Ezra.
Letztlich … die verflixte 18.
Ursprünglich war es die verflixte 17.
Ezra war siebzehn, als ich die Story ursprünglich aufgesetzt habe!
Es ist ja auch scheiße schwer, eine Story so zu konstruieren, dass ein Achtzehnjähriger noch in der Schule ist! Und schon ab dem Punkt hatte ich richtig Bauchschmerz, wie die Story wohl aufgenommen wird.
Bis ich dann bemerkt habe, dass Fanfiktion.de die Story sperren könnte, wenn ich sie wirklich so hochlade.
Also nochmal drübergehen – und Ezra wird 18.
Dummerweise hatte sich bis dahin eigentlich alles andere ganz wunderbar damit arrangiert, dass Ezra noch minderjährig war. Manche Konflikte waren viel härter – Kanan’s Argumente gegen Ezra waren vieeel stärker und Ezra saß insgesamt viel mehr in der Klemme, weil er unter der Fuchtel seiner Eltern stand und somit mehr motiviert war, Illegales zu tun xD
Sogar das Ende musste ich umschreiben, weil es jetzt nicht mehr Ezras 18. Geburtstag werden konnte, der ja tatsächlich ein richtig schöner Meilenstein für Ezra und Thrawns Beziehung gewesen wäre!
Aber ihr werdet schon sehen, ich glaube, ich habe es trotz Ezras Volljährigkeit ganz gut umgeschrieben und es stellt Thrawn jetzt zumindest ein Stückchen besser dar xD
Das ändert nichts an dem Fakt, dass der Missbrauch von Schutzbefohlenen und Amtsmissbrauch und was auch immer sonst man sich dafür einfängt immer noch ILLEGAL ist und kein Erwachsener ein unangebrachtes Interesse an einem Schüler jemals auch nur in Erwägung ziehen sollte.
Aber es soll ein bisschen mehr andeuten, dass Ezra relativ reif gegenüber seinen Klassenkameraden ist und zumindest das Potenzial hat, irgendwann im Laufe der Story mal logisch über seine Taten nachzudenken …
Behaltet beim Lesen also im Hinterkopf:ich bin ein menschliches Wesen, das Fehler machen kann, das gerade einmalig diese Idee ausprobieren möchte; das versucht, erwachsen und rational mit der Thematik umzugehen und das jede Menge Bauchschmerz beim Schreiben und Anpassen dieser Story hatte.
Probieren will ich es trotzdem.
Vielen Dank fürs Lesen!
Lg, Mary