... Hand aufs Herz - ich bin nicht gut darin, Enden zu schreiben.
Bis jetzt habe ich noch kein einziges Ende verfasst, mit dem ich selbst richtig zufrieden bin. Bei anderen sieht das immer so leicht aus!
Ich hab immer Probleme damit, am Ende alle Fäden zusammenzulegen und richtig die Spannung zu halten und möglichst auch noch was zu fabrizieren, das Sinn ergibt und das die meisten Leute zufriedenstellt.
Zufriedenstellend ist dieses Ende wohl am wenigsten.
Es ist ja noch nicht mal ein richtiges Ende. Es ist das Finale dieser Story, aber inhaltlich ist es für Ezra und Maul ein komplett neuer Anfang.
Obwohl Ezra über die 20 Seiten jetzt doch tatsächlich alles verloren hat, was er hätte verlieren können, ist er jetzt ... frei. Frei von Thrawn, frei vom Imperium, frei von der Ungewissheit, was mit seinen Eltern passiert ist. Und er hat Maul gewonnen - als seine neue Familie.
1. Wieso habe ich Ezras Eltern sterben lassen? - Ich finde, das war relativ abzusehen. Ihr wusstet, dass die Story zu Weihnachten fertiggestellt ist (also nächste Woche kommt der Epilog noch) und als die Thematik mit Ezras Eltern wieder aufkam, waren wir schon im letzten Arc der Story. Wären sie am Leben gewesen, hätte das nochmal eine ganz neue Bandbreite an Konflikten und Problemen aufgeworfen, denn weder mit Thrawn noch mit Maul wären die Leute wohl auch nur im Ansatz klargekommen ^^"
Dazu wollte ich das ganze in der Hinsicht nah an der Rebels-Story halten. Ezra hat da seine Eltern auch verloren und er musste sich damit abfinden. Das hat ihn stärker gemacht und ihm den Platz eingeräumt, sich in Staffel 2 - 4 mit wichtigeren Dingen zu beschäftigen.
Achtung Spoiler: Sogar im Finale hat er sich dann von der Möglichkeit, wieder mit ihnen zusammen zu sein (oder was auch immer das für eine Falle war o.o) abgewandt, um seinen größeren Plan zu erfüllen.
Leider finde ich aber auch, dass der Tod seiner Eltern beinahe untergeht in der Fülle der Ereignisse in dem Kapitel. Ezra hat ja kaum Zeit zum Realisieren, geschweige denn zum Verarbeiten oder Reflektieren.
Leider ließ es sich echt nicht anders teilen, denn diese letzte Flucht muss wirklich in einem Rutsch passieren. Hätte ich das Kapitel nach der ersten Todesbotschaft geteilt, wäre im zweiten Teil überhaupt kein Mehrwert mehr gewesen. Und es wäre zu kurz geworden. Ab dem Zeitpunkt will ich euch dann auch nicht mehr so auf die Folter spannen ^^
2. Wieso habe ich Thrawn sterben lassen?
Ich habe auf meiner Website und auch hier in einem Blogbeitrag einen kurzen Artikel namens "Mal so am Rande ...", der sich generell damit auseinandersetzt, wie ich mit den schwierigen und Tabuthemen in meinen Storys umgehe. Ich habe darin gesagt, dass man letztendlich wohl immer meine Haltung zu dem jeweiligen Thema in der Story, besonders an ihrem Ausgang, ablesen kann.
Deshalb: das Pairing von Ezra und Thrawn ist ... kompliziert. In der Serie stehen sie sich eindeutig als Rivalen gegenüber. Thrawn ist an die 35, Ezra ist in der 4. Staffel 18. Thrawn ist im psychopathischen Spektrum wiederzufinden und Ezra ist ... halt Ezra xD.
Diese Fanfiction ist als Versuch gedacht, auszutesten, was passieren müsste, damit die beiden sowas wie Gefühle füreinander entwickeln.
Eben aber wegen dieser großen Alterslücke wollte ich hier kein Happy End einbauen, um das ganze generell als positiv oder vertretbar darzustellen. Klar ist das hier ein Ausnahmefall, der eben aufzeigen soll, DASS es geht, aller Widrigkeiten zum Trotz, aber ich hab ja auch eine gewisse Verantwortung, was ich meinen (jüngeren) Lesern so weitergebe.
ThrawnXEzra würde nicht klappen - nicht mit den Gegebenheiten der Story. Thrawn hat das auch begriffen - es kommt keine Beziehung mit ihm als Partner zustande, solange er Großadmiral ist. Mit Ezra als Rebell schon gar nicht, etc.etc.
... Wer jetzt Interesse daran hat, WIE das ganze aussehen könnte, wenn ich alle Faktoren so stelle, dass eine Beziehung iiirrgendwie zwischen diesen beiden Charakteren möglich ist, der darf sich auf "The Crooked Kind" freuen xD Da klappt es auch erstmal nur, weil ich es in ein alternatives Universum verfrachtet hab und keiner der Charas vorbelastet ist mit seinen Funktionen in Star Wars.
Nichtsdestotrotz lasse ich euch einen kleinen Hoffnungsschimmer - *HUSTHUST* EPILOG - denn immerhin ist Thrawn ja nicht komplett bescheuert. Er steht zwar auf Drama, aber ...
ich hab selbst meine Theorien dazu, aber die breite ich euch erst nächste Woche aus und wir können gemeinsam diskutieren, was am wahrscheinlichsten ist. xD
Ansonsten - hat jemand geheult? Hab ich jemanden zum weinen gebracht? Ich entschuldige mich jetzt schon ^^"
Das, was dieses Kapitel bestimmt, ist auch ein leicht kafkaesker Unterton. Kafka war für das edrückende Merkmal des "Versuchens, aber nie Schaffens" bekannt. Oder das "Zu spät einsehen" und das "Nichts mehr ändern können". Eine generelle Hilflosigkeit eben.
Das ist auch das, was Ezra hier quält. Er konnte seine Eltern nicht retten und Thrawn schon gar nicht. Und das, obwohl ihm mit den Visonen/Albträumen ja doch eigentlich schon die ganze Zeit bewusst war, dass etwas Grauenvolles passiert - aufhalten konnte er es trotzdem nicht.
Aber nochmal ganz von Anfang an ...
Das mit Azpin wäre echt um ein Haar schiefgegangen, wäre Maul nicht aufgetaucht ^^" Jaggs ist hier wieder die Anspielung auf Mauls Decknamen "Jagganath" und ich bin mir nicht sicher, ob man seine Ansage mit dem "immer zu zweit sie sind" als 4th-Wall-Break werten kann xD ich fand es jedenfalls eine wunderbar ironische Anspielung, die den Tod des Docs irgendwie ... amüsanter macht. Insgesamt bin ich froh, dass Maul zumindest gedanklich die Stimmung etwas anhebt, als er von seinen Erlebnissen in der Anstalt erzählt. ... Hätte das sein müssen? Nein - aber es lockert auf xD
Ist es nicht auch schön, dass Thrawn praktisch erwartet hat, dass Ezra Azpin in die Hände fällt? Andernfalls hätte er Maul ja nicht die Empfehlungn gegeben, sich als Assistent bei ihm einzuschleichen.
Zurück zu Maul: der hier wirklich einen phänomenalen charakterlichen Knochenjob leistet. Die sarkastische Art, die ich ihm hier angedichtet habe, hilft so sehr, Ezra am Hoffen zu halten (auch wenn es so nicht genannt ist) und er übernimmt einen gigantischen elterlichen Part in dem Kapitel. Er ist definitiv mehr als nur Ezras Meister hier.
In den Szenen, wo er mit Ezra auf dem Rücken sich durch die Gänge manövriert, habe ich immer ide Szene aus Findet Nemo im Kopf, in der Marlin mit Dori durch den Quallenschwarm schwimmen muss. ... Genau so - nicht anders XD perfekte Metapher
Und das ganze dann nochmal verstärkt, als sie im Fahrstuhl auf ihre letzte Hürde treffen und niedergeschossen werden - wie Maul sich mit letzter Kraft noch um Ezra einigelt, damit ihm nichts passiert, erweicht mir immer noch das Herz. Der Familiensinn, den er anstelle von Thrawn und anstelle von Ezras Eltern über das Finale weiterträgt, zeigt sich dann auch nochmal am Schluss, als er ihn tröstet, aber hier ist er gestisch so präsent, dass es mir fast noch näher geht.
Im übrigens ist diese letzte Hürde auch die Szene, die ich in den letzten Tagen noch nachträglich eingefügt habe. Nach den Verbesserungen am Apollon&Icarus-Kapitel wollte ich auch hier noch mehr Schwierigkeiten und Herausforderungen einbauen (davor sind sie nach der Todesbotschaft 1 einfach aus dem Gebäude gerannt und kamen davon), jetzt werden Maul und Ezra nochmal getrennt, müssen sich wiederfinden und Ezra muss vor allem seine Gefühle überwinden. Er muss aus der Starre und dem ersten Trauern rauskommen, damit er weiter überlebt.
Allerdings: mein zweiter großer Minuspunkt: Die Flucht aus der Anstalt ist im Prinzip nicht mehr als das Rennen durch ein Labyrinth. Ich würde es gern grundlegend ... anders gestalten (kürzer oder mit mehr wichtigem Inhalt oder mit einprägsameren Stationen etc.), einfach so, dass es nicht nur so ein Lückenfüller-Abschnitt im Kapitel ist. Sie müssen halt da durch, um rauszukommen und skippen kann ich den Part nicht. :/ Ich finde ihn also größtenteils ziemlich langweilig und unnötig.
Damit im Zusammenhang steht auch die Eintönigkeit, mit der Maul und Ezra insgesamt aus der Anstalt entkommen. Sie haben ihren einen Trick (den sie davor bestimmt bis zum Umfallen geübt haben xD) durch den sie halt unsichtbar für die anderen Leute sind. ... Toll. Das ist nicht sehr Machnutzer- oder zumindest Sith-mäßig ^^" mehr Mind Control wäre cool gewesen, aber auch nur wo es Sinn gemacht hätte und mehr Vielfalt und ... mh, naja. Wenigstens wehrt Maul sich auch ein bisschen mit seinem Lichtschwert ^^"
Mein nächster großer Minuspunkt: Die Anstalt ist im letzten Kapitel doch noch ziemlich außer Kontrolle geraten. Es gibt Soldaten, okay, aber dass es noch nicht mal richtige Sturmtruppen sind, nervt mich irgendwie. Mit ein bisschen Fantasie könnte man das Kapitel auch in irgendein anderes Sci-Fi-Fandom basteln und es würde niemandem auffallen, weil es so wenig star wars ist. Auch die Konzeption von der Anstalt, von wegen mit dem Verwaltungsbereich über der eigentlichen Anstalt stößt mir sauer auf. Weil es nach einem normalen Bürogebäude klingt und so. Erklärt habe ich es mir früher, weil der Komplex ja komplett autonom laufen muss und die müssen ihre Verwaltungsebenen da mit drin haben, etc.
Ach ja, der Zentralcomputer auf dem man die Insassen nachschauen kann, ist auch nur eine lahme Ausrede dafür, dass Ezra irgendwie über den Tod seiner Eltern informiert werden muss. Ich wünschte, mir wäre noch was anderes eingefallen. Aber hätte er es von anderen Insassen oder von Azpin erfahren, wäre da mehr Kontakt nötig gewesen, blablabla ...
So ... so langsam bin ich glaub ich auch mal fertig mit dem Lästern über mein eigenes Finale xD
Was mag ich an dem Kapitel?
Die Darstellung besonders zu Anfang des Kapitels, wo Maul noch relativ locker Witze macht etc. und das Ende, das stilistisch und atmosphärisch so schön geschrieben ist, dass ich es immer noch bewundere xD habt ihr die herabstürzende Chimaera nicht auch praktisch vor euch gesehen am Himmel, der in Flammen steht und in wie sie in Karmesinblüten explodiert?
Hach ja, ich liebe es x3
Als Ezra und Maul das Büro mit dem Zentralcomputer stürmen, ist übrigens noch eine Anspielung auf Hayao Miyazakis "Prinzessin Mononoke" zu finden.
Mauls Satz "Was ist mit dem - darf ich den töten?" gehört so eigentlich zu einem der Wölfe, die dem Mädchen folgen und wenn ich mich nicht täusche, war es entweder an Ashitaka oder seinen Hirsch gerichtet. Der Ton und die Stimmung waren für mich da nur beinahe identisch, deshalb habe ich das mit einfließen lassen x3
Man beachte dass Maul hier tatsächlich wieder als eiskalte Killermaschine auftritt - nix mit Kuschelmaul xD und Ezra ist ja auch drauf und dran, die ganze Einrichtung niederzmetzeln ^^"
Die tatsächliche finale Szene finde ich auch noch ganz gut gelungen - ich finde es interessant, dass Ezra durch die Macht die Leute um sich herum ausknockt und Maul krasse Kopfschmerzen davon bekommt und ich finde es absolut herzerweichend, dass er versucht, die Chimaera zu Boden zu bringen, obwohl er weiß, dass er keine Chance dabei hat. Und dass es ihm die Finger bricht, ist ein grausames, aber spannendes Detail.
Hier wollte ich nochmal auf Ezras Kernkonflikt eingehen, den er im Jeditempel so wörtlich ausgesprochen hat: Von wegen, 'ich muss stärker werden, um meine Freunde/Familie zu beschützen'. Seine Familie ist diesmal nicht die Rebels-Crew, sondern Thrawn. Und Maul, der ja zum Glück bei ihm ist.
Tragisch auch, wenn man bedenkt, dass er die Chimaera gaaanz gaaaanz zu Beginn der Story zum ersten Mal gesehen hat, als er im Hof der Akademie lag und gefaulenzt hat. Damals hat er sie mit den Fingern vor seinem Gesicht zerdrückt, und jetzt explodiert sie hier tatsächlich. Brutal, oder?
Tja und dann der Cut zu den wenigen Stunden danach, in denen Ezra jetzt ein kleines Bisschen runtergekommen ist. Ich weiß, dass man von ihm eigentlich erwartet, dass er jetzt sofort wieder aufspringt und die Trümmer durchsucht und nach Thrawn sucht und die Hoffnung einfach nicht aufgibt ... aber es ist fürs erste schon gedacht, dass er sich mit Maul zurückzieht. Durch seinen einfühlsamen Rat begreift er glaube ich auch erst, dass er jetzt erstmal einen Gang runterschalten sollte und dass er zumindest in ihm noch einen Freund hat.
Klar denkt man im ersten Moment, dass Ezra ihn vllt verarscht und im nächsten Moment doch abhaut, aber ganz im Ernst: Wo ihm der Familienwert jetzt so immens wichtig ist, würde er Maul auch noch einen Schritt von der Seite weichen?
Aussichten für den Epilog:
Also - Ezra ist frei. Er muss nicht mehr dem Imperium dienen. Eine anfängliche Idee war, dass er sich jetzt doch den Rebellen anschließt - genauer: der Ghost-Crew, deren Angebot ja immer noch steht.
Allerdings: Die Rebellen haben grade Thrawn gekillt. Vllt waren Hera und Co. sogar mit dabei - Ezra wird denen doch nicht mit offenen Armen entgegenrennen und sich ihnen anschließen.
+ Kanan vs. Maul. Schon allein wenn eine andere männliche Autoritätsperson auf den Plan tritt üwrde Maul wohl Probleme kriegen xD vor allem wenn Kanan dann auch noch einen alternativen Lehrer für Ezra darstellt. Also nein, ich habe die Rebellen und Ezra im Epilog nicht vereint.
Werden die beiden es dabei belassen, dass Thrawn tot ist? .... Vorerst. Maul wird sicher nicht in so instabilen Bürgerkriegszeiten aufspringen und alle Verschwörungstheoretiker abklappern, die eventuell an Thrawns Untertauchen glauben. Er will glaube ich auch erstmal untertauchen. Immerhin ist er jetzt nicht mehr alleine und kann Ezra tatsächlich richtig ausbilden :3
Ob sie sich später am Kampf gegen das Imperium beteiligen ... wer weiß xD
so, mehr verrate ich aber im Moment auch nicht. Hoffentlich seit ihr mit dem Heiligabend-Kapitel dann auch zufrieden :D
Dann möchte ich mich jetzt schonmal für alle bedanken, die so weit gelesen haben (sowohl Nachwort als auch Story gesamt xD) und ich hoffe, ihr hattet Spaß am Lesen - habt mitgefiebert, seid nicht ganz so unzufrieden mit dem Finale wie ich ... ^^""
Ich würd mich riesig über eure Gedanken, Meinungen und Theorien zum Kapitel freuen :D
Vielen, vielen Dank, dass ihr mich so weit unterstützt habt und der Story eine Chance gegeben habt :D es bedeutet mir unglaublich viel, dass sie Anklang findet und ich meine Ideen, so verrückt sie auch sein mögen, teilen kann!
Es hat euch ganz ganz doll lieb,
Renaissanssouci
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